Der Verein Lecker Max Brauer Mensa

Wer wir sind

Kochen in der LehrkücheWir, ehrenamtlich tätige Eltern, haben im März 2016 das Frühstücksangebot am Standort bei der Paul-GerhardtKirche für die Jahrgänge 5-7 unter Einbindung der Schülerinnen und Schüler in den Verkauf und teilweise auch Produktionsprozess übernommen. Wir sind dabei den Schulkiosk in der Daimlerstraße für die Jahrgänge 8-13 mit Frühstück und Mittagsverpflegung zu planen und nach den Märzferien 2017 zu übernehmen. Unser Ziel ist es, die Verantwortung für die gesamte Schulverpflegung zu übernehmen.

Was wir wollen

Kochen in der LehrkücheUnsere Maxime: Eine mit kostengünstigeren saisonalen Lebensmitteln arbeitende Küche, die weitestgehend auf Convenience-Produkte verzichtet, den Einsatz von Zucker und Weizenmehl einschränkt und täglich frisches Essen vor Ort produziert, fördert die gesunde Ernährung. Eine Teilhabe der Schülerinnen und Schüler an diesem Prozess stärkt zudem die Selbstfürsorge, Selbstwahrnehmung und den Gemeinschaftssinn, darüber hinaus können sie unmittelbar die Früchte ihrer Arbeit ernten und mitbestimmen. Diese Lernziele werden im Rahmen von Kantinendiensten, Projektarbeit, Praktika und Werkstatt- oder Wahlpflichtkursen gefördert und wir möchten diese Zusammenarbeit weiter ausbauen. Unser Konzept dazu wurde von der Schulleitung bereits erfolgreich angenommen.

Wie das geht

Kochen in der LehrkücheDa wir keinen Gewinn erwirtschaften wollen und die Geschicke unseres Vereins direkt unsere Kinder betreffen, identifizieren wir uns stärker mit unserer Arbeit, als dies eine Fremdfirma tun könnte. Im Gegensatz zu einem Wirtschaftsunternehmen können wir auf Probleme, zum Beispiel bei der Preisgestaltung oder dem Feedback auf das Speisenangebot kurzfristiger und flexibler reagieren. Wir haben kürzere Kommunikationswege, denn unsere Kinder sind unsere Gäste, sowie die Lehrer und Eltern natürlich auch. Von daher hat unser Konzept den großen Vorteil, dass es in vielerlei Hinsicht flexibel ist. Wir befinden uns am Beginn eines Wachstumsprozesses, dem wir äußerst lernfähig begegnen wollen. Wir sind gemeinnützig und ehrgeizig. Die Verantwortung ruht somit maßgeblich auf den Schultern der Elternschaft und wir nehmen diese Herausforderung gerne an. Die Schulleitung kann ebenfalls flexibel bestimmen, inwiefern und wie oft sie sich durch die Bereitstellung finanzieller und organisatorischer Mittel an diesem Prozess beteiligt.

Unser Konzept

1. Das Schulessen

1.1. Die Frischküche

Das Schulessen wird direkt in der Schule gekocht, es ist daher nicht nur ernährungsphysiologisch hochwertiger, sondern macht den Zusammenhang in dem es steht transparent: Essen ist lebenswichtig und Bildung auch. Ganzheitlich gekochtes Essen und ganzheitliche Bildung passen gut unter ein Dach. In einem gesunden Körper steckt auch ein gesunder Geist.

1.2. Das Angebot

Wir wollen mit unserem Küchenkonzept die gesamte Schule erreichen. Daher wollen wir nicht nur Frühstück, Mittagessen und Verpflegung durch die Kioske an beiden Standorten anbieten, sondern auch Lunchpakete für Ausflüge, Kaffee für die Lehrerschaft (gibt es bereits) und Caterings für Konferenz- oder SELG-Tage (Schüler-Eltern-Lehrer-Gespräche). Der Verein „Lecker Max Brauer Mensa“ könnte am Tag der 4.Klassen, sowie bei vielen weiteren Schulveranstaltungen die Gäste der Schule verköstigen.

1.3. Das Mittagsangebot in der Mensa

Nach dem Umbau der Mensaküche stellen wir ein täglich wechselndes warmes, frisch zubereitetes Essen her, das immer aus mehreren Komponenten besteht. Alle Komponenten können einzeln gewählt werden. Vegetarisches Essen wird täglich in gleicher Qualität möglich sein. Salat, Rohkost oder marinierte Gemüse sollen sehr häufig angeboten werden. Zum Nachtisch bieten wir immer gerne Obst an. Wasser muss aus einem neuen Trinkwasserspender immer ausreichend zur Verfügung stehen. Da alle 14 Hauptallergene im Speiseplan ausgewiesen werden müssen, können wir auf Allergiker eingehen.

1.4. Der Speiseplan

Der Speiseplan wird unter Vorbehalt von Änderungen am Wochenbeginn für die Folgewoche festgelegt. Themen aus Aktionstagen und Projektwochen, wie zum Beispiel der Apfelwoche können mit einbezogen werden. Um die Mitbestimmung der Schülerschaft zu fördern, sollten die Schülerabteilungsräte Vorschläge in den Speiseplan einbringen und uns sein Feedback geben. Es werden nicht nur (aber auch) Lieblingsgerichte wie Schnitzel, Nudeln mit Tomatensoße und Pommes frites angeboten. Unser Ziel ist es durchaus facettenreich zu kochen. Durch das Probieren und Schmecken neuer, zum Beispiel von Länderküchen beeinflusster Gerichte können die Schülerinnen und Schüler ihren Geschmackshorizont erweitern. In einem Monat sollen 6-7 vegetarische Gerichte, 6-7 Gerichte mit Fleisch, 4-5 Fischgerichte und 4 Lieblingsgerichte angeboten werden. Auf eine Woche betrachtet sind es durchschnittlich 1-2 vegetarische Gerichte, 1-2 Gerichte mit Fleisch, 1 Fischgericht und 1 Lieblingsgericht. Keine Kategorie erhält einen festen Platz an einem vorbestimmten Wochentag.

1.5. Die Essensausgabe

Die Grundschuljahrgänge 1 und 2, sowie die Vorschulkinder bekommen das Schulessen über die Servicestation in der Pausenhalle als Schüsselessen ausgehändigt. Die schulinternen Erzieher/Betreuer sitzen mit den Kindern an den Tischen und beraten und helfen. Die Grundschuljahrgänge 3 und 4 bekommen das Essen in der Mensa ebenso aus gemeinsamen Schüsseln. Auch für die weiteren Jahrgänge 5-7 am Standort der Mensa wünschen wir uns eine gemeinsame Esskultur der Klassen aus Schüsseln. Wenn die Schüler gemeinsam Platz nehmen wird es ruhiger am Tisch. Unverbindlich können unbekannte Gerichte aus den Schüsseln in kleinen Mengen genommen und probiert werden. Die Schüler ermuntern sich im besten Fall gegenseitig ihren Ess-Horizont zu erweitern. Je älter die Schüler sind, desto größer ist ihr Bedürfnis nach Individualität. Darauf wollen wir gerne eingehen mit einer Salat und Nudelbar und einer möglichen Ausgabe als free-flow.

Damit es an dem Wasserspender nicht zu Wartezeiten kommt, könnten Schüler den Getränkeservice übernehmen indem sie das Wasser in Karaffen füllen und an den Esstischen verteilen. Der Kiosk in der Daimlerstraße verkauft für die Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8 bis 13 selbst gebackenes Brot, belegte Brote, Piroggen oder englische Pasteten (Teigtaschen), alle Mittagssnacks, die man mitnehmen kann, sowie im Winter Suppen und im Sommer kleine Salate, Obst und selbst gemachte Limonade. Der Kiosk am Standort B verkauft ein auf die jüngere Schülerschaft abgestimmtes Frühstücksangebot. In dieses Angebot werden auch Produkte aus Projekt-, Werkstatt- und Wahlpflichtkursarbeit integriert. Das Angebot ist ausbaubar und es sollten unbedingt überschüssige Lebensmittel aus der Kantine eingesetzt werden, denn so kann sinnvoll gewirtschaftet werden. Sowohl an der Kantine, als auch an den Kiosken wird Kaffee an alle über 16 Jährigen verkauft. Der daraus entstehende zusätzliche Überschuss trägt zum Wachsen unseres Projektes bei.

1.6. Die Produkte

Allgemein

Mit einer breit gefächerten Produktpalette soll vielfältig gekocht werden. Erwirtschaftete Überschüsse, insbesondere solche aus dem Kioskbetrieb sollen in qualitativ hochwertigere Lebensmittel investiert werden.

Gemüse und Obst

Unser Ziel ist es, durch gutes Wirtschaften und saisonalen Einkauf den Bio-Anteil stetig zu erhöhen. Regionale Bio-Gemüse kosten zum richtigen Zeitpunkt und beim richtigen Händler gekauft häufig weniger als konventionelle Importware. Spezielles Gemüse, wie Erbsen oder Schwarzwurzeln, dürfen tiefgekühlt verwendet werden.

Molkereiprodukte

Die Milch kommt aktuell von einer kleinen Molkerei aus Wilstedt. Sie hat Bio-Qualität, aber ist noch nicht zertifiziert. Frische Eier werden in Bio-Qualität und regional eingekauft. Die Einführung weiterer regionaler Bio-Molkereiprodukte sollte dann schrittweise erfolgen.

Fleisch

Aus kalkulatorischen Gründen trauen wir uns finanziell in der Anfangsphase die Verwendung von Bio-Fleisch noch nicht zu. Durch Ausprobieren und Abwägen wollen wir schrittweise herausfinden, inwieweit wir Bio-Fleisch verwenden können.

Fisch

Wir werden frischen, sowie tiefgefrorenen Fisch verwenden.

Convenience

Der Gebrauch von Convenience-Produkten soll bereits zu Beginn auf das Nötigste reduziert werden. Sicherlich werden wir Tomatenmark, Dosentomaten, Gewürzgurken sowie Strudel-, Frühlingsrollen- und Filoteig verwenden. Auch auf vorgefertigte Pasta können wir nicht verzichten. Geschälte Kartoffeln können verwendet werden.

Zucker und Weizenmehl

Da wir keinen Nachtisch anbieten, wird Zucker minimal eingesetzt. Wir wollen nach und nach versuchen, Weizen- durch Dinkelmehl zu ersetzen.

Schuleigene Erzeugnisse

Allzu gerne möchten wir Kräuter und Gemüse aus dem Schulgarten verwenden. Zu Beginn können ein paar Kräuter selbst angebaut werden. Dieser Bereich soll unbedingt auch unter Schülerbeteiligung ausgebaut werden.

2. Die Kalkulation

2.1. Die Händler

Der Großhandel bietet nicht immer das günstigste Angebot, sondern garantiert ein weites und umfassendes Angebot. Wir möchten mit einer Bandbreite spezialisierter Händler und idealerweise auch Produzenten zusammenarbeiten, die uns die Waren direkt, günstiger und ohne weite Umwege über den Zwischenhandel liefert. Dies kostet uns einen höheren Aufwand, wirkt sich aber positiv auf die Qualität und den Wareneinsatz aus.

2.2. Die Verkaufspreise

Der Verkaufspreis eines über das Mittagessens soll 3,50 € betragen. Das Kioskangebot liegt zwischen 30 Cent für eine Mandarine bis 1,50 für ein ganzes Brötchen mit selbstgemachter Frikadelle. Die selbstgemachte Limonade in der 0,5 l Flasche kostet 1 €.

2.3. Das Personal

In der Anfangsphase gehen wir von durchschnittlich 400 Essen pro Tag aus. Der Küchenchef, ein Koch und zwei Beiköche, sowie eine Halbtagskraft werden das Essen vorbereiten, ausgeben, sowie das Geschirr und die Küche reinigen. Die Halbtagskraft kann entweder aus jeweils zwei Eltern bestehen, die maximal 16 Stunden pro Monat in der Kantine arbeiten und vom Verein bezahlt werden oder aus ein bis zwei Jugendlichen, die in den Arbeitsmarkt integriert werden sollen. Ersatzweise müssten Mini-Jobber eingestellt werden. Wir favorisieren die Mitarbeit der Elternschaft, da wir uns in der vollen Verantwortung für die gesunde Ernährung unserer Kinder sehen. Aufräum-, Aufsichts- und Reinigungsarbeiten in der Mensa sollen von den Schülerinnen und Schülern durchgeführt werden. Für die Produktion und den Verkauf von Lebensmitteln im Kiosk Daimlerstraße soll ein weiterer Koch/in eingestellt werden.
Das Frühstücksangebot Bei der Paul Gerhardt Kirche ist von einem Vater zweier Kinder unserer Schule, seit März 2016 täglich von 7:30 bis 11:55 Uhr gepflegt worden. Jeweils zwei Schüler der Jahrgänge 5-7 helfen jede Pause beim Verkauf und verdienen damit für Ihre Langzeitprojekt Kasse. Schülerpraktikanten und freigestellte Schüler sind jederzeit willkommen. Der Koch und der Küchenchef sind äußerst motiviert, gastronomische Projekt- sowie Werkstattarbeit Hand in Hand mit der Schule zu realisieren, anzuleiten und schrittweise auszubauen.

2.4. Die laufenden Kosten

Als gemeinnütziger Verein werden wir in unseren Mitgliedertreffen beraten, inwiefern wir gegebenenfalls verbuchte Überschüsse in hochwertigere Lebensmittel, den Ausbau der Küche, mehr Personal oder in einen geringeren Verkaufspreis fließen lassen. Mit anfänglichen Personalkosten von 60%, Warenkosten, von 30% und Nebenkosten von nur noch möglichen 10% für Versicherungen, Steuerberater, Steuern, und die Vergütung der Arbeit einzelner Mitglieder fühlen wir uns noch nicht ausreichend sicher aufgestellt. In ihrer Publikation „Kostenstrukturen in der Schulverpflegung“ rechnet die Deutsche Gesellschaft für Ernährung vor, dass ab einer größeren Anzahl die von Mahlzeiten die Personalkosten sinken und die Frischküche damit auch ökonomisch dem Catereressen überlegen ist

2.5. Die laufenden Einnahmen

Es gibt diverse Arten von Einnahmen. Einnahmen durch das Schulessen, Einnahmen aus dem Verkauf von Kaffee an das Kollegium, Einnahmen durch den Schulkiosken, Einnahmen aus Spenden und Einnahmen aus Mitgliedsbeiträgen. Außerdem könnte man eine gut ausgestattete Küche vermieten. Anfragen für Dinner-Abende sollten mittels Ausschreibungen an Schulklassen realisiert werden.

2.6. Die Finanzierung

Um bis zu 500 frisch gekochte Essen täglich bereitzustellen sind Umbaumaßnahmen nötig. Wir haben mit der Firma IFG, Ingenieurbüro für Großküchen, einen Plan erstellt, den wir beilegen. Die erste Ausstattung des laufenden Kiosk Bei der Paul Gerhardt Kirche haben wir bereits durch den Verein erarbeitet. Die Raumausstattung des Kiosk Daimlerstraße will die Schule bereitstellen. Wir haben bereits Spenden für die Geräte zur Zubereitung im Kiosk Daimlerstraße gesammelt.